Geschichtliches:
Johannes Heinrich Schultz wurde am 20. Juni 1884 in Göttingen geboren. Er arbeitete als Professor im Bereich Psychiatrie/Neurologie.
Im Laufe seines Lebens nimmt das Autogene Training die herausragende Rolle ein, er hinterließ etwa 400 Publikationen, das wichtigste Werk ist: “Das Autogene Training – Konzentrative Selbstentspannung – Versuch einer klinisch-praktischen Darstellung.”
Es erschien 1932, es liegt bisher in der 19. Auflage vor, wurde in sechs Sprachen übersetzt und löste tausende von Veröffentlichungen in den psychotherapeutischen und psychiatrischen Fachzeitschriften aus.
Das Autogene Training leitet sich aus dem damaligen Verständnis der Hypnose ab. Man darf aber nicht vergessen, dass man in der damaligen Zeit unter Hypnose nicht das gleiche verstand wie unter dem heutigen Begriff der Hypnotherapie.
Hypnose, im klassischen Ansatz, war sehr symptombezogen und sehr stützend ausgerichtet, die Anwendung der Hypnose wurde meist in Bezug zur Entspannung gesetzt.
Die heutige Hypnotherapie dagegen ist ein psychotherapeutisches Verfahren, welches äußerst flexibel und breitgefächert angewandt werden kann. Zwar haben auch die klassischen hypnotischen Ansätze darin ihren Platz und ihren Nutzen, jedoch geht Hypnotherapie weit über die bloße klassische Hypnose hinaus.
Hypnos ist ein griechisches Wort, welches Schlaf bedeutet. Aber genau das ist Hypnose nicht, sondern ein besonderer Zustand, der irgendwo zwischen Schlafen und Wachen angesiedelt ist.

Das Autogene Training in seiner heutigen Konzeption
In seiner heutigen Darstellung handelt es sich beim Autogenen Training einerseits um eine klinische Behandlungsform, zum anderen um eine therapiebegleitende, unterstützende Methode der Selbstkontrolle sowie auch zu einer Methode der Selbsthilfe und der Prophylaxe mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
In den 60er und 70er Jahren verbreitete sich das Autogene Training rasant, eine Vielzahl von populär-wissenschaftlichen Werken erschien und eine Unzahl von Abänderungen der ursprünglichen Technik wurde umgesetzt, häufig in einer Form, dass der Ursprungscharakter nicht mehr wiederzuerkennen war.
Volksschulen und Krankenkassenkurse (vor der radikalen Kürzung aller Programme zur Prophylaxe) verbreiteten die Methode und sorgten für eine breite Akzeptanz bei der Bevölkerung.
Die Krankenkassen erkannten das Autogene Training als Verfahren der Psychotherapie an.

Wann wendet man Autogenes Training an?
  • Körperliche und psychische Erschöpfungszustände und Belastungen
  • Nervosität und innere Anspannung
  • Symptome psychophysiologischer Dysregulation
  • Leistungs- und Verhaltensschwierigkeiten
  • Belastungen durch Schmerzzustände
  • Persönlichkeitsprobleme in der Selbstbestimmung und Selbstkontrolle
  • Schlafstörungen
  • Magenbeschwerden
  • Migräne
  • Herz- Kreislaufbeschwerden
  • Hyperaktivität
  • Asthma

Das Autogene Training kann dabei einem Klienten folgende Möglichkeiten bieten (nach G. Krapf, 1994, S. 11):
• Einüben/Wiederfinden von Urvertrauen
• Ruhe und Erholung durch Resonanzdämpfung überschießender Affekte
• Harmonisierung willkürlicher und vegetativer Abläufe
• Leistungssteigerung durch Wegfall störender Affekte (Nebenprodukt des Trainings)
• Zunahme der Konzentrationsfähigkeit und der Merkfähigkeit
• Herabsetzung der Schmerzempfindung
• Möglichkeiten der Selbstbestimmung und Selbstorganisation durch formelhafte Vorsatzbildungen
• Vertiefte Innenschau

Oder einfach nur Entspannen und Ruhe finden

AT wird bevorzugt in Gruppenarbeit unterrichtet, Einzeltermine sind aber natürlich auch vereinbar.


Die Kursgebühren werden von verschiedenen Krankenkassen ganz oder teilweise übernommen.